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Dynamisch ineffizient hoch minus eins! Oder: Warum es in entwickelten Ökonomien neben dem Sparen und Konsumieren eine dritte Art der Einkommensverwendung gibt und zunehmend geben muss

von Johannes Vatter

Ersparnisse ermöglichen Investitionen. Investitionen erhöhen unseren Kapitalstock und damit die Produktion. Ein hohes Produktionsniveau eröffnet zusätzliche Konsummöglichkeiten und Konsum stiftet Zufriedenheit. Wer spart, sät folglich Zufriedenheit für sich aber auch für die gesamte Volkswirtschaft. Diesem Tenor der Wachstumstheorie ist (unter den gegebenen Annahmen) soweit zuzustimmen, solange sich eine Ökonomie im dynamisch effizienten Bereich bewegt und die Kapitalverzinsung Bevölkerungswachstum plus langfristige Pro-Kopf-Wachstumsrate übersteigt. Ist der Zins zu niedrig, bedarf es mehr Ressourcen um die Kapitalausstattung aufrecht zu erhalten als das Ersparte an zusätzlichem Einkommen generiert. Anstatt den Konsum zu erhöhen, wird dieser gemindert. Zusätzliche Ersparnisse wirken sich dann kontra-konsumptiv aus – die Volkswirtschaft ist überkapitalisiert und folglich dynamisch ineffizient.

Glücklicherweise darf angenommen werden, dass die Deutschen keinem übertriebenem Sparzwang unterliegen, sondern mit gut 10 Prozent einen angemessenen Anteil ihrer Einkünfte zurücklegen. Gemäß der golden rule of capital accumulation (r=g+n) ist sogar noch Raum nach oben, denn sowohl das Pro-Kopf-Wachstum als auch die Bevölkerung dümpeln in Deutschland vor sich hin, während die Zinsen zwar nicht besonders erklecklich, aber eben immer noch höher sind. Daher sehnt sich auch Deutschland trotz eines Kapitalkoeffizients von international respektablen 3,3 „zurecht“ nach zusätzlichem Kapital. Die „Attraktivität des Investitionsstandortes“ war das Mantra jahrelanger Politik. Die Forderung nach einem Mehr an Zukunftsinvestitionen gehört zum festen PR-Instrumentarium jeder Partei und ist deckungsgleich mit der Ansicht vieler Wirtschaftsvertreter.

Mit der Logik von Solow (1956) und Phelps (1961) und der Suche nach der theoretisch optimalen Ersparnis hat dies aber nur wenig zu tun. Selten (wenn überhaupt) fordern Politiker oder Wirtschaftsweise die Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Ersparnis, sei es aus explizitem Mangel an Kapital oder einfach nur um den allgemeinen Wachstumspfad zu befeuern. Damit sich die deutsche Sparsamkeit auch in einem Zuwachs hiesiger Investitionen niederschlagen würde, bräuchte es eine absurde Rückwärtsrolle bei der Kapitalmarktregulierung, die im Grunde von niemandem ernstlich gewollt und politisch auch nicht umsetzbar ist, denn mit der nahezu vollständigen Öffnung der Kapitalmärkte ist das Investitionsvolumen weitgehend entkoppelt von der Ersparnisbildung einer Nation. Die offene Volkswirtschaft schreibt „I“ ungleich „S“. Der weltweite Kapitalmarkt stellt ausreichend Kapital zur Verfügung bzw. absorbiert ein Überangebot dessen. Kurz: Damit vor Helgoland Windkraftwerke und in Stuttgart ein neuer Bahnhof entsteht, muss kein Deutscher auch nur einen Cent mehr oder weniger sparen.

Diese Unabhängigkeit zwischen Ersparnisbildung und Investitionen in einer offenen Volkswirtschaft spiegelt sich bekanntlich auch in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Deutschlands wider. Im Jahr 2000 waren beide Größen noch etwa gleich groß. Seither übersteigt die Ersparnisbildung deutlich das Investitionsvolumen. Dies äußert sich vor allem in den massiven Exportüberschüssen der vergangenen zehn Jahre. Im Jahr 2007 erreichte der Außenbeitrag (Exporte – Importe) einen Höchstwert von 170 Mrd. Euro bzw. 7 Prozent des BIP. Umgekehrt führen deutsche Haushalte den internationalen Kapitalmärkten jährlich Ersparnisse der selben Größenordnung zu. Zwar hat die Krise diese Diskrepanz kurzfristig etwas verringert. (Die Ersparnisbildung im Unternehmenssektor brach in vielen Branchen vollständig ein während der private Konsum weitgehend unverändert blieb. In entsprechender Weise hat sich der konjunkturelle Einbruch insbesondere im Exportgewerbe bemerkbar gemacht.) Im Hinblick auf den gegenwärtigen Anstieg der privaten Ersparnisbildung und der zügigen Erholung bei den Exporten hat es jedoch den Anschein, als habe die Krise an der Investitionslücke nichts geändert.

Ausgehend von diesem Ungleichgewicht ist nun durchaus fraglich, ob die gegebene Ersparnisbildung zu einem dynamisch effizienten Gleichgewicht beiträgt. Wenn das Ersparte ohnehin nicht in inländische Unternehmungen fließt und es gleichzeitig an inländischem Konsum „mangelt“, wäre es dann nicht besser, wenn mehr Haushalte etwas entspannter in die eigene Zukunft blickten, sich heute mehr gönnten? Gerade in der heutigen Situation, in der der Staat als Konsument haushaltsbedingt auszuscheiden hat (Schuldenbremse) und die konjunkturelle Erholung von großen Unsicherheiten geprägt ist (double-dip?) erscheint die reservierte Konsumneigung der Deutschen wenig günstig. Denn bleiben die Investitionen aufgrund der globalisierten Kapitalmärkte auf dem selben Niveau, führt ein Euro zusätzlicher Konsum nur zu mehr inländischer Nachfrage, nicht aber zu einem Rückgang der Investitionen. Dies führt wiederum zu mehr Gewinnen, Einkommen und Steuern. Im Zweifel induziert eine erhöhte Konsumquote sogar zusätzliche Investitionen, da die Unternehmen eine Korrektur der zu erwartenden inländischen Konsumnachfrage vornehmen. Während die Kapitalexporte zurück gehen, steigt die Kapitalintensität weiter an. Übersteigen die zusätzlichen Einkommen die aus der geringeren Ersparnis resultierenden Zinsausfälle, kann der Pro-Kopf-Konsum erhöht werden. Befinden wir uns demnach doch in der Falle der dynamischen Ineffizienz – einer hochgradigen kollektiven Irrationalität?

Die Perspektive einer übertriebenen deutschen Sparneigung, eines modernen Paradox of Thrift, erscheint noch plausibler, wenn man sich die zu Deutschland gegensätzliche Entwicklung in den USA vergegenwärtigt. Über viele Jahre konnten die Bürger der Vereinigten Staaten ihre Konsumneigung ausreizen ohne dabei den nationalen Kapitalstock zu gefährden. Bereitwillig finden sich bis heute weltweit Investoren, die in die Bresche springen. Und auch die Finanzmarktkrise scheint diese „Strategie“ in Teilen zu belohnen, verteilen sich die Verluste im Zuge der Neubewertung von Immobilien und Unternehmen doch auf die ganze Welt.

Schließlich wären einem erhöhten Konsum zusätzliche Vorteile für die europäischen Nachbarn zuzurechnen. Ihnen ist die bescheidene Kauflaune der Deutschen schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Was wird aus Frankreich? Was aus Griechenland, wenn die Deutschen immer zum günstigsten Bier statt zum teueren Rotwein greifen und stets die billige Pauschalreise buchen an Stelle eines satten Individualtrips?
Bleibt die Frage, was eine stärkere Konsumneigung privater Haushalte herbeizuführen vermag? An dieser Stelle ließe sich über Mindestlöhne oder eine drastische Erhöhung der Kapitalertrags- und Erbschaftssteuern nachdenken. Ob diese Maßnahmen jedoch erfolgreich wären, bliebe abzuwarten. Schließlich ergeben sich bei derartigen Eingriffen immer auch Effekte auf die Investitionsquote. Möglicherweise liegen die Determinanten der Ersparnisbildung tatsächlich vielmehr im kulturellen und psychologischen Spektrum der Erklärungsvariablen als im Ökonomischen (The German Angst). Vielleicht ist es im Wesentlichen die demographische Herausforderung, vor der die deutsche Volkswirtschaft steht, die eine besonders hohe Sparquote sinnvoll und notwendig erscheinen lässt. Gerade die zunehmend auf Kapitaldeckung zielenden sozialen Sicherungssysteme müssten sich in der Sparneigung der Bürger bemerkbar machen …

Es gibt aber auch noch eine andere Interpretation. Möglicherweise spiegelt sich im deutschen Konsumverzicht ein grundsätzlicher makroökonomischer Paradigmenwechsel wider. Klassische Theorien erklären die Ersparnisbildung mit Sicherheits- und Vorsorgemotiven. Zunehmend mussten aber auch Erbschaftsmotive in die Modelle integriert werden um die tatsächliche Ersparnisbildung in etwa abzubilden, denn insbesondere dann, wenn auch im Alter noch Vermögen aufgebaut wird, ergibt die Annahme einer Konsummaximierung über den Lebenszyklus wenig Sinn. Schließlich kann aber festgestellt werden, dass auch das Motiv der finanziellen Absicherung der eigenen Abkömmlinge nur begrenzt zur Erklärung der vergleichsweise hohen Ersparnisbildung beiträgt. Blickt man zudem ins Ausland stellt man fest, dass Deutschland nicht das einzige Land ist, welches von dem Phänomen betroffen ist. Dänemark, Holland, Schweden, Korea und Japan weisen letztlich ähnlich „irrational“ hohe Sparquoten respektive Außenbeiträge auf und führen damit zu erheblichen weltweiten Ungleichgewichten.

Fast hat es den Anschein als wüssten Teile der entwickelten Welt schlicht nicht für was sie ihr Einkommen ausgeben könnten. Manche Haushalte finden vor lauter Arbeit keine Zeit ein entsprechendes Konsumniveau auszukosten. Andere wiederum begreifen, dass ihr Konsumlevel aus ökologischer Perspektive kaum zu rechtfertigen ist und drosseln den Verbrauch bewusst. Vielen jedoch dürften schlicht die materiellen Bedürfnisse ein Stück weit ausgegangen sein oder aus kulturellen Gründen fern liegen. Während die Erschaffung immer neuer Bedürfnisse vor allem im angelsächsischen Raum noch großen Anklang in der Bevölkerung findet (die Betonung liegt hierbei auf „noch“: New York Times Bericht), scheinen Deutsche und mehr noch Skandinavier hierfür nur in begrenztem Maße zugänglich zu sein. Insbesondere Haushalte mit höherem Bildungshorizont und entsprechendem Einkommen erzielen zumindest für Ökonomen rätselhaft hohe Sparquoten. Gleichzeitig sind es eben jene Haushalte mit hoher Sparneigung, für welche der Leistungsgedanke und damit die intensive Beteiligung an der Wertschöpfung eine entschiedene Rolle spielt, nach dem Motto: Labora et interdum cena! Arbeite und esse ab und an! Was also geht hier vor?

Erhärtet sich diese Tendenz der eigenen Enthaltung einerseits und der starken Beteiligung an den globalen Wachstumsprozessen etwa in Form von Investitionsgüterexporten andererseits, handelt es sich dabei um eine erstaunliche Beobachtung. Das asymmetrische Gleichgewicht wäre die makroökonomische Konsequenz aus einer aufgeklärten Reaktion auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und die faktische Ablösung des durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsums als Wohlstandsmaß. Mehr und mehr Ökonomen – so hat es den Anschein – beginnen zu verstehen, dass die Entmaterialisierung volkswirtschaftlicher Zielgrößen zum neuen Paradigma werden könnte. Denn eine weitere Orientierung der entwickelten Welt an der Zielgröße des Konsums erscheint wenig hilfreich in Zeiten materieller Übersättigung und enger ökologischer Restriktionen. Bereits seit Jahrzehnten fällt es Ökonometrikern schwer einen signifikanten Effekt des BIP-Wachstums auf die Lebenszufriedenheit materiell reicher Gesellschaften festzustellen. Gleichzeitig treten die negativen externen Effekte unseres Lebensstandards immer deutlicher in Erscheinung. Ein weiterhin stetig anwachsender materieller Konsum ist somit weder als kulturelle noch als politische noch als akademische Mission tauglich. Die makroökonomische Analyse der Sparneigung benötigt demzufolge ebenfalls neue Bewertungskriterien.

Nach heutigem Kenntnisstand kommen etwa soziale Inklusion, Sinn stiftende Arbeit sowie ökologische Nachhaltigkeit als Zielvariablen in Frage. Damit jedoch sowohl ein hohes Maß an Beschäftigung als auch eine Reduktion des Verbrauchs an Energie und Ressourcen möglich ist, bleibt als vorerst einzige Möglichkeit die Erbringung von Über-Leistungen. Wer konstant mehr leistet als er verzehrt, mehr exportiert als importiert, folgt genau diesem Pfad.

Und manches deutet darauf hin, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen einer kollektiven Wahrnehmung der materiellen Sättigung in einer ökologisch zunehmend kritischen Phase einerseits und der erhöhten Sparneigung andererseits besteht. Deutschland, Dänemark, Schweden und die Niederlande zeichnen sich nicht nur durch vergleichsweise starke ökologische Bewegungen und Parteien und eine stark ausgeprägte Aversion gegen ökonomische Ungleichheit aus (vgl. Einkommens-Gini). In allen Ländern kam es in den vergangen Jahren auch zu intensiven Diskussionen über Fragen der Globalisierung. Weiterhin besteht eine relativ große gesellschaftliche Bereitschaft zur Entwicklungszusammenarbeit (vgl. Ausgaben-EZ/BIP) und eine moderat wachsende post-materialistische Kultur (man vgl. hierzu etwa Schweden mit Polen oder den vereinigten Staaten). Aus einer globalen Perspektive sind Deutschland und die skandinavischen Staaten somit Pioniere auf dem Feld des konsumextensiven Wachstums.

Befinden wir uns aus einer sozial- und umweltpolitischen Perspektive also doch auf einem dynamisch effizienten Weg? Sicher nicht, wenn wir dauerhaft Exportüberschüsse erzielen, auf Konsum verzichten und damit lediglich den Kapitalstock anderer Industrieländer füttern oder amerikanischen Privathaushalten Kredite gewähren, die nicht zwangsläufig zurückbezahlt werden. In diesem Fall wird die zusätzliche Ersparnisbildung weder dem bisherigen noch etwaigen neuen Zielen gerecht.

Dynamisch effizient wird die relativ hohe Sparneigung nur dann, wenn sie sich im Inland konsummindernd auswirkt, die Kapitalisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern stärkt und lokale Beschäftigung durch soziale und Bildungsinvestitionen erhält. Dies hätte eine Entwöhnung vom materiellen Wachstumspfad in den Industrieländern und eine Angleichung der globalen Konsumniveaus zur Folge. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ließe sich vermeiden. Wie – so ließe sich fragen – soll das angesichts der Funktionsweise internationaler Kapitalmärkte möglich sein? Ohne Zweifel eine berechtigte Frage. Damit die Strategie aufgehen kann, muss der steigende Teil des ersparten Kapitals, der letztlich weder für den eigenen noch für den Konsum der Familien vorgesehen ist, anders behandelt werden als herkömmliche Ersparnisse. Neben das eigentliche Sparen und das Konsumieren tritt eine dritte Option: das Gestalten. Was ist damit gemeint?

Betrachtet man etwa die Art und Weise wie zahlreiche Menschen ihre verfügbare Freizeit nutzen, wird deutlich: Viele Millionen Menschen investieren gerade in Deutschland jährlich Milliarden von Zeitstunden in Ehrenämter und andere gemeinnützige Tätigkeiten – eine Beschäftigung außerhalb des Marktes. Nun ist Zeit bekanntermaßen Geld. Verglichen mit dem Anteil jenes gemeinnützigen Engagements an der Zeit der Lohnarbeit, werden aber nur geringe Teile des Arbeitseinkommens gestaltend bzw. marktfern verwendet. Mikroökonomisch betrachtet liegt der empfundene Nutzen eines gespendeten Stundenlohns für viele Menschen somit wohl unterhalb des empfundenen Nutzens einer geleisteten ehrenamtlichen Arbeitsstunde. Bis der Grenznutzen beider Gaben auf dem selben Niveau liegt, haben sie übers Jahr verteilt viele Stunden und vor Weihnachten etwas Geld in gemeinnützige Projekte investiert. Dies lässt sich etwa durch die oft auch konsumptiven Elemente ehrenamtlichen Engagements und den gefühlten Verzicht an Konsummöglichkeiten im Fall monetärer Leistungen erklären. Was aber, wenn genau letzteres wegfällt und immer mehr Haushalte tatsächlich keinen zusätzlichen Konsumverzicht verspüren, sondern in ihrer materiellen Sättigung gerade im Konsum kaum mehr einen positiven Grenznutzen feststellen? Und was, wenn kritische wohlhabendere Haushalte realisieren, dass weder sie noch ihre Abkömmlinge in der Lage sein werden, das angesammelte Vermögen jemals in Konsum zu überführen, und dass das Prestige eines Vermögenden mehr als bisher von den sozialen Konsequenzen der Verwendung des Kapitals abhängt (Eigentum verpflichtet). Konkret schlägt sich dieser Wandel unter anderem in der Explosion der Anzahl gemeinnütziger Stiftungen, einem Anstieg der privaten Spendentätigkeit und dem großen Interesse an ethischen und ökologischen Anlageformen nieder. Bei aller gesellschaftlichen Politikverdrossenheit, wer sich des eigenen Logenplatzes im Kino der Weltkonflikte des 21. Jh. bewusst ist, kauft sich vielleicht nicht unbedingt eine Segelyacht, sondern beginnt sich zunehmend Gedanken zu machen über das, was Kapital bewegen kann. Es ist dieser dritte Weg neben dem klassischen Konsum und der renditeorientierten Ersparnis, der unsere Sparquote dynamisch effizient machen könnte.

Nun ist ein impliziter Appell an die Gemeinnützigkeit des Sparers nicht unbedingt das harte Fazit, welches sich Ökonomen erhoffen. Vielleicht sind die Anzeichen eines Umdenkens bei manchen Anlegern vielmehr eine Modeerscheinung als eine dauerhafte Abkehr von den Gesetzen der Finanzwelt. In diesem Fall gäbe es auch noch eine andere Seite der Medaille: Steigt die Steuerquote und werden die Mittel gemäß der heutigen Zielvariablen investiert, käme dies letztlich auf dasselbe heraus. Wer von den Deutschen aber mehr Konsum einfordert, verkehrt die Zeichen der Zeit. Es sind vielmehr Franzosen und Amerikaner, die mehr Sparen müssen auch wenn dies kurzfristig wie Sand in den Mühlen der Konjunktur wirken könnte. Die weitere Fokussierung auf ein Maximum an Konsum erscheint gerade in der dynamischen Betrachtung fatal. Damit sich höhere Sparquoten entwickelter Staaten jedoch positiv entfalten braucht es eine Stärkung alternativer Kapitalmärkte und/oder höhere Staatsquoten.

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