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Professor Rehkugler im Gespräch, Teil 3: Über das schwierige Verhältnis von Moral und Investition, Corporate Social Responsiblitiy und eine neue Wertorientierung

ZG: Lassen Sie uns noch etwas über nachhaltigere Themen sprechen. Die Frage nach der optimalen Investition hat Sie wahrscheinlich über Ihre gesamte Berufsdauer begleitet. Die Theorie und meist auch Praxis lehrt, dass man – wie bereits angeklungen – kaum schlauer sein kann als der Markt. Was wir manchmal unheimlich finden ist, dass sich trotzdem die ganze Welt Gedanken darum macht, wo die besten Renditen zu holen sind. Kaum jemand denkt hingegen darüber nach, was eigentlich mit dem Geld passiert? Denken Sie darüber nach was Ihr Vermögen in der Welt bewegt?

R: Es gilt zwei Typen von Kapitalgebern auseinander zu halten. Den, der ein langfristiges, nachhaltiges Verhältnis zu seiner Firma hat – ich nenne ihn den personalistischen Investor, und den, der im Grunde eben der freischwebende Kapitalist ist – ich nenne ihn den kapitalistischen Investor. (Continued)

Professor Rehkugler im Gespräch, Teil 2: Ursachen, Auswirkungen, Prognosen – alles über die Subprimekrise!

ZG: Es gehen Gerüchte um, dass Sie in letzter Zeit in den Vorlesungen etwas nervös waren, was möglicherweise damit zu tun haben könnte, dass Sie das gesamte Verwandtschaftsvermögen verwalten. Können Sie nachts noch ruhig schlafen?

R: Ich verwalte kein Vermögen, wie kommen Sie darauf? Meine Familie und Verwandtschaft gehört eher zum ärmeren Teil er Bevölkerung. Es macht mich eher unruhig, wenn Sie sagen, dass ich nervös in den Vorlesungen war.

ZG: Wir wollten damit auch eher die gegenwärtigen Turbulenzen an den Finanzmärten thematisieren. Lassen Sie es uns so formulieren: Wie steht es um ihr persönliches Portfolio?
(Continued)

Professor Rehkugler im Gespräch Teil 1. Über Zukunftspläne, seine Jahre in der freien Wirtschaft und eine mögliche Ausrichtung der Fakultät

ZG: Herr Professor Rehkugler, es freut uns mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, vor allem auch, weil Sie wahrscheinlich nicht mehr ewig unserer Fakultät erhalten bleiben werden. Daher die Frage für die Studenten vorab: Wie lange kann man noch auf Ihre Lehrkompetenz bauen?

Definitiv bis zur Pflichtgrenze 31.3.2009. Das ist also gerade noch das kommende Wintersemester. Ich habe aber einen Antrag beim Ministerium auf ein weiteres Semester laufen.
(Continued)

Bilder der Globalisierung

Als Ergänzung zu Globalisierungstheorien und -literatur sei hiermit auf eine Filmreihe des Aka Filmclubs hingewiesen. Es handelt sich um die Reihe Global Times, die in Zusammenarbeit mit dem entwicklungspolitischen Verein Action 5 Freiburg entstanden ist und den Ökonomen bekannten Segnungen der Globalisierung hier und da ein Fragezeichen beifügt. Das schöne ist, es handelt sich dabei vielmehr um intelligente Dokumetarfilme und nicht um stumpfe Globalisierungskritik. Es sind Bilder, Geschichten und Zusammenhänge, die unser theoretisches Wissen herausfordern und zumindest Fragen über die Gestaltungsmöglichkeiten der Globalisierung aufwerfen. Deshalb empfehlen wir nachdrücklich:

The Corporation, Do, 03.07.08, 18.30 Uhr, HS 2006

China Blue, Do 10.07.08, 19.45 Uhr, HS 2006

John & Jane, Mi 16.07.08, 19.45 Uhr, HS 2006

Weitere Informationen sind auf der Seite des Aka Filmclubs erhältlich:

Aka Filmclub

Business as usual

by Volker Lindenthal

For all participants of today’s visit to the Bank for International Settlements (BIS) in Basle and everyone else who is interested in history: A documentary of BBC about the role of BIS during the Second World War.

Supramanie und der Abschied vom Homo Oeconomicus

Von Christian Schmidt

Liebe Leserinnen und Leser,

außerhalb unserer Montagsreihe empfehle ich ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt – es geht um den Menschen im Unternehmen.

Prof. Dr. Gunter Dueck, Chief Technologist bei IBM und Buchautor, redet über unsere verrückte Welt, in der alle immer besser sein müssen. Dass dieser Anspruch die Menschen in den Unternehmen krank macht und kein nachhaltiges Wachstum ermöglicht, weiß er aus eigener Erfahrung. Druck führt dazu, dass Menschen einander betrügen, um besser zu sein – zwischenmenschliche Rücksichtsnahme, Teamarbeit und Verantwortung, Liebe und das persönliche Zurückstehen hinter den Zielen des Unternehmens verschwinden einfach.

In seiner Position als Innovator und Member des Senior Executive Management Teams bei IBM tut er alles dafür, dass Menschen besser sein wollen und nicht besser sein müssen – die Freiheit macht den Erfolg aus.

Was bei den Unternehmen also schon angefangen hat, wird in der Lehre seiner Meinung nach noch Jahre dauern: Leistungslohnforschung und Lehrevaluationen erleben gerade einen Höhepunkt an den Universitäten, die dunklen Jahre der Supramanie stehen hier noch bevor.

Einen sehr interessanten Mitschnitt seines Vortrages, anmoderiert von Barbara Schöneberger, findet ihr hier:

http://www.omnisophie.com/downloads/Rede-IBM-CKO-2008-Dueck.wmv .

In einem einzigartigen Vortragsstil wird er manch einen für die Wichtigkeit einer gesunden Unternehmenskultur sensibilisieren und vielleicht sogar begeistern können. Er selbst ist bei IBM als „Wild Duck“, als Querdenker, bekannt.

Noch ein kleiner Tipp: Stöbert mal auf seiner Homepage www.omnisophie.com – es lohnt sich!

Project-Syndicate

Ein sehr interessanter „Blog“. Schaut mal rein.

http://www.project-syndicate.com

Besseres Marketing für unsere Marktwirtschaft

Liebe Leserinnern und Leser,

um die Angst vor Monstern zu verringern, möchte auch die Redaktion dazu beitragen, das Image der Marktwirtschaft durch ein besseres Marketing voranzubringen!

Als Montagshinweis dazu ein Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung mit Josef Ackermann.

Einen guten Start in die Woche!

In Praise of Cheap Labor

By Paul Krugman (1997)

First of all read this:

Here you are!

…and now continue to criticize aspects of globalization.

Der pendelnde Politiker

Von Benjamin Rosenzweig (Universität Bonn)

Nach §9 des Einkommensteuergesetzes sind Werbungskosten von den Einkünften abzuziehen. Eines der beliebtesten Elemente des Werbungskostenkataloges waren stets die Kosten der Arbeitsan- und Rückfahrt. Für die Unterstützung des pendelnden Teils der arbeitenden Bevölkerung nahm die Gesellschaft jährlich immerhin einige Milliarden Euro in die Hand. Aufgrund der desolaten öffentlichen Haushaltslage zwischen 2001 und 2005 hatte man sich dazu durchgerungen die Abzugsfähigkeit einzugrenzen. Seit 2007 gibt es nur noch ab dem 21. Kilometer eine Kompensation von 30 Cent pro Kilometer – die „Subventionsgegener“ und Konsolidierer hatten einen Etappensieg errungen, was den öffentlichen Haushalten jährlich rund 2,5 Mrd.€ zusätzliche Einnahmen beschert. Doch schon nach einem Jahr begehren ranghohe Politiker zurück, was erst kürzlich abgeschafft wurde.
(Continued)