Von Stephan Wolf
Wachstum – der ultimative Problemlöser?
Egal um welches wirtschaftliche Problem es geht – und davon haben wir ja aktuell eine ganze Menge – meistens soll Wirtschaftswachstum es richten. Wachstum, im herkömmlichen Sinne begriffen als Zunahme des realen BIP, gilt schließlich als idealer Problemlöser. Wachstums soll Zielkonflikte vermeiden, PolitikerInnen und ÖkonomInnen erwarten sich also eine Entlastung von der lästigen Qual der Wahl. Sozialsysteme sanieren oder Schulden abbauen? Mit Wachstum soll beides gelingen. Arbeitslosigkeit senken oder Umwelt schützen? Wachstums verwandelt das lästige „oder“ in ein erleichterndes „und“. (Continued)
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Die Real Real World Economic Review hat ihre Leser erneut zum Abstimmen aufgefordert. Nachdem die Zeitung zuletzt den Dynamite Prize for Economics an drei Ökonomen verliehen hatte, deren Arbeit zum Entstehen der globalen Finanzkrise am meisten beigetragen haben soll (Allan Greenspan, Milton Friedman und Larry Summers), wurden nun drei Personen gesucht, welche in ihrer Arbeit am Eindringlichsten vor der Krise gewarnt haben. Abgestimmt werden sollte für
the three economists who first and most clearly anticipated and gave public warning of the Global Financial Collapse and whose work is most likely to prevent another GFC in the future.
Der Revere Award for Economics geht damit erstmals an Steve Keen, Nouriel Roubini und Dean Baker. Einzelheiten finden sich hier.
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Dieser Artikel von 1978 lässt einen wundern, womit Paul Krugman seine Freizeit verbringt. Voller Wortwitz und Science-Fiction Anspielungen beschäftigt er sich mit den Problemen, die sich aus der speziellen Relativitätstheorie für die ökonomische Handelstheorie ergeben.
„It should be noted that, while the subject of this paper is silly, the analysis actually does make sense. This paper, then, is a serious analysis of a ridiculous subject, which is of course the opposite of what is usual in economics.“
Zu finden hier.
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Von Daniel Nientiedt
Vor fast zehn Jahren, am 18. August 2000, gab die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post bekannt, dass die Versteigerung von zwölf Frequenzblöcken zur Nutzung durch UMTS-Dienste einen Erlös von insgesamt 50,8 Milliarden Euro (oder 620 Euro je Einwohner) gebracht hatte. Bundesfinanzminister Hans Eichel freute sich damals, dass UMTS für „Unerwartete Mehreinnahme zur Tilgung von Staatsschulden“ stehe1.
Eine Dekade später sind die Staatsschulden um weitere 473 Milliarden Euro in die Höhe geklettert ̶ die Zeit scheint reif für eine neue Versteigerung von Frequenzblöcken zu sein. So endete am Freitag in Mainz die dritte Woche der neuen Mobilfunkfrequenz-Auktion. T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 bieten seit dem 12. April 2010 um eine Reihe von Frequenzen, deren höhere Bandbreiten besonders für den drahtlosen Internetzugang eine wichtige Rolle spielen. (Continued)
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Ende letzter Woche hat die Financial Times (UK) ein Interview mit Jürgen Habermas veröffentlicht. Der erste Teil beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Potential und der Bewertung von neuen Kommunikationsplattformen im Internet. Ab Seite drei wird das Interview aber auch aus ökonomischer Sicht interessant: Habermas äußerst sich deutlich zur Situation in Griechenland und beschreibt die deutsche Haltung als „narcissistic mentality of a self-satisfied colossus in the middle of Europe“. Habermas warnt, die neue Priorisierung nationaler und regionaler Belange vor der europäischen Idee in Deutschland nicht als „`Normalisierung´ der öffentlichen Wahrnehmung“ zu empfinden, wie es in Großbritannien unter Margret Thatcher erlebt wurde.
Ein – zumindest in weiten Teilen – sehr intelligenter und lesenswerter Text findet die ZG-Redaktion! Und ihr?
Habermas_Greece_Financial_Crisis
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Wer in der Vergangenheit feststellen musste, dass die Universität das Abonnement der World Development Indicators nicht mehr verlängert hatte, kann nun aufatmen: Im Zuge einer großangelegten Open Data Initiative macht die Weltbank ihre gesamten Daten frei zugänglich. Hintergrundinformationen zur Initiative sind hier zu finden, die über 2000 Indikatoren selbst sind unter http://data.worldbank.org verfügbar.
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Wer zusätzlichen Lesestoff sucht, sollte sich mal folgende Studie anschauen. Die Autoren haben darin untersucht, welche Artikel und Themen in den letzten Jahrzehnten in unserer Disziplin von Bedeutung waren.
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ZG: Sehr geehrter Herr von Weizsäcker, vor kurzem ist eine erweiterte Neuauflage Ihres des Buches „Faktor Vier“ erschienen. Im Gegensatz zum ersten Buch, handelt es sich bei „Faktor Fünf“ aber vielmehr um ein ökonomisches als ein naturwissenschaftliches Sachbuch. Wie sind Sie zum Ökonom geworden?
Weizsäcker: Ich bin kein Ökonom, ich höre nur zu. Das sollten Ökonomen übrigens auch tun. Tun sie leider nicht immer.
ZG: Das mag sein. Dennoch befassen Sie sich intensiv mit Umweltsteuern und anderen ökonomischen Steuerungsinstrumenten …
Weizsäcker: Ich verstehe so gut wie jeder Zeitungsleser, wie wichtig die Wirtschaft ist. Von der Wirtschaft und teilweise der akademischen Ökonomie habe ich gelernt, wie wichtig Geldwertstabilität, Diskontsätze, Staatsquote, Investitionsklima, Technologie-Cluster, Pareto-Optimalität, und internationaler Wettbewerb sind. Aber man muss sich vor Dogmen hüten. Ein Ökonom hat mir einmal gesagt, Unternehmen und Volksgruppen können auch pareto-optimal zu Grunde gehen. Ökonomische Optimierung kann auch widerwärtig sein. Und mancher neoklassische Ökonom verdrängt das Phänomen von Grenzen, und zieht sich auf den für ihn handhabbaren Begriff der „Knappheiten“ zurück. Aber das ist etwas ganz anderes als das Respektieren von Grenzen. Grenzen zu setzen ist eine legitime Aufgabe der Politik, die man nicht den Märkten überlassen kann.
(Continued)
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Von Daniel Nientiedt
Im ordnungspolitischen Lektürekreis „Neue Freiburger Schule“ kam vor einigen Wochen unter Freiburger Studierenden kurzzeitig die Diskussion auf, ob die Suchmaschine Google ein Monopolist sei. Besonders kritisch wurde Googles DoubleClick- Akquisition aus dem Jahr 2008 gesehen, da sie die mächtige Stellung des Konzerns im Bereich der Online-Werbung verfestigt habe. Gegner dieser These erwiderten, Googles Vormachtstellung bedeute noch nicht zwangsläufig ein Monopol und sei begründet durch ein exzellentes Produkt.
(Continued)
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